AWOLnation USA
Di., 29. Jän. 2013 19:00 @ P.P.C. , Graz
Informationen
Have you gone AWOL?
& Special Guest:
ARCANE ROOTS
ITCH
Man stelle sich ein Jugendzimmer vor. Ein blauer Teppich, Comichefte auf dem Boden verteilt. An der Wand hängt das Poster eines NASA-Astronauten, der mit glitzerndem Helm durch die Weiten des Alls gleitet. Das Bett wirkt zerwühlt. Die Kissen liegen im Raum verstreut, als hätte es eine Kissenschlacht gegeben. Neben den Comicheften liegt eine Handvoll Polaroids: Der Sohnemann strahlend mit einer sexy Meerjungfrau im Arm. Lachend im Kissenkampf mit einem Ninja-Krieger. Mit wehendem Haar auf dem Bett, tanzend und springend. Gemeinsam in seine Federmappe singend mit einem blonden Sonnyboy. Neben den Polaroids ein handgeschriebener Zettel in bunten Malfarben: "Don't worry, Mum. I've gone AWOL!" In diesem Moment springt die Stereoanlage auf Play. Ein Popsong, der klingt, als wäre er 1997 in einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum gefallen, in einem Paralleluniversum zum No. 1-Hit mutiert, und von einem pandimensionalen Wesen, das in seiner Freizeit geniale Remixe anfertigt, wieder in unsere Welt gespuckt worden. Und dazu singt es: "I say we rob from the rich and blow down the door. / On to the next / to dance with the poor. /Jump on my shoulders."
Man verzeihe, dass einem die Fantasie durchgeht, wenn man sich mit Aaron Bruno, seiner Band AWOLNATION und seinem Debüt "Megalithic Symphony" befasst. Aber eine Szene, wie die oben beschriebene wird auf einmal denkbar, wenn man die 14 Songs und Zwischenspiele dieses schillernden Popalbums hört. Wobei es nicht nur Teenagern leichtfallen dürfte, Absent WithOut Leave - also unerlaubt abwesend - zu sein. Auch in Großbankenbüros, in Redaktionsräumen hipper Musikmagazine, in KFZ-Werkstätten, in Bäckereien, in feinen und schäbigen Hotels - überall wird man "I've gone AWOL"-Nachrichten finden. Das deckt sich mit Aaron Brunos Verständnis seiner AWOLNATION: "Sie steht für die Flucht aus dem Alltag. Sie ist eine Feier der Liebe und des Glücks. Eine musikalische Droge - so könnte man es auch sehen. Diese Nation hat keine Verfassung, keine Minister, Präsidenten, Könige, Königinnen. Alle Menschen sind gleich."
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