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Elegien der Verwandlung: Ligeia - Hermaphroditos@ARGEkultur

Elegien der Verwandlung: Ligeia - Hermaphroditos

Do., 03. Apr. 2008 20:00 @ ARGEkultur , Salzburg

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Eintritt: AK: € 18,-

Informationen

  • Cast
  • Regie Thierry Bruehl
  • Musikalische Leitung Juan Garcia Rodriguez
  • Taschenopernfestival Orchester
  • Licht Hubert Schwaiger
  • Ausstattung Claudia Jung

  • Ligeia
  • Komposition Hüseyin Evirgen
  • Komposition Libretto Thierry Bruehl
  • mit Nihan Devecioglu, Sandra Heinrici, Katharina Schwarz,
    Ogün Derendeli

  • Hermaphroditos
  • Komposition Fausto Tuscano
  • Komposition Libretto Reinhold Lay
  • mit Silvia Spinnato, Onur Abaci


  • Fotos Eva Marie Griese

Das große Spiel für alle Sinne: Gesungener Text, szenische Handlung und
bedingungslose Gefühle. Früher hätte man alles zusammen Oper genannt; KLANG 21
macht daraus Musiktheater der Gegenwart und das aktuelle Motiv heißt
"Verwandlung". Seit 2005 begeistert das junge Kollektiv mit Sitz in Salzburg,
das sich der Förderung von zeitgenössischer Musik und Darstellender Kunst
verschrieben hat, in Zusammenarbeit mit Regisseuren und Interpreten aus ganz
Europa regelmäßig in neuen dramatischen Perspektiven. Im vergangenen Sommer zum
Beispiel mit der Uraufführung von Hüseyin Evirgens "Ligeia" im Rahmen des
Taschenopernfestivals oder mit einer "Hölle" nach Dantes Inferno und der
"Tango-Oper" von Fausto Tuscano in der ARGEkultur.


 

Jetzt aber: Metamorphose, Verwandlung.
Natürlich könnte es der Frosch
sein, der durch einen einzigen Prinzessinnenkuß zum smarten Prinzen wird oder
der dicke Engerling, aus dem über Nacht ein bezaubernder Schmetterling schlüpft.
Die beiden musikalischen Dramen der "Elegien: Ligeia - Hermaphroditos" wollen
aber mehr als verblüffende (weil unverhoffte) Veränderung. Denn Musiktheater
spielt nichts vor, was ohnehin von außen zu sehen ist, sondern untersucht im
Inneren: genau dort, wo die Verwandlung als Emotion erlebt und erlitten wird.


"Drei unheimlich schöne Damen bewegen sich in Minimalgeschwindigkeit über die
Bühne, während Allan im Opiumrausch und in der Erinnerung an seine verlorene
Liebe vergeht. Ein Kammerorchester füllt den Raum mit dem Klang eines irreal
schlagenden Herzens, die Damen fallen mit knapp fragmentierten Silben von Gesang
ein. Die Kurzoper "Ligeia" des Komponisten Hüseyin Evirgen, nach einem Libretto
und in Regie von Thierry Bruehl, basiert auf einer Erzählung von E.A. Poe." (Top
of Salzburg, Herbst 07). Die Uraufführung beim Taschenopernfestival 07 sorgte
für erhöhten Pulsschlag und präzise, bildstarke Furore.
Von Evirgens
minimalistisch technoider Sound-Syntax für Kammerorchester und Singstimmen
zeigte sich übrigens nicht nur das Premierenpublikum beeindruckt: Land Salzburg
und die ARGEkultur verliehen im letzten Jahr den Elektronikland-Preis an Hüseyin
Evirgen, weiters erhielt Reinhard Febel, Absolvent des Mozarteum Salzburg, vom
Land Salzburg das Kompositionsstipendium.


Der substanziellen Metamorphose im Geiste Edgar Allan Poe's in "Ligeia" folgt
eine brandneue mythologische Verwandlung, "Hermaphroditos". Reinhold Lay
(Libretto) und Fausto Tuscano (Komposition) haben den Hermaphrodit, das
sagenhafte Kind der schönen Aphrodite und des Götterboten Hermes, ins Zentrum
ihrer Kammeroper für Sopran, Countertenor, Chor und sechs Instrumentalisten
gestellt. Die griechische Mythologie erzählt, wie aus dem Knaben durch
körperliche Verschmelzung mit einer Nymphe ein neues "ganzes" Wesen wird, in dem
die Grenzen zwischen Mann und Frau aufgehoben sind.
Tuscano und Lay, die als
Musik- und Regieteam bereits mit den Produktionen "La canzone del rei" , "Die
Rückreise" und einer hinreißenden "Hölle" (frei nach Dantes Göttlicher Komödie)
gemeinsame Erfolge eingefahren haben, spielen in ihrer aktuellen Zusammenarbeit
vorsätzlich mit der "Musik der Wörter": Die Sprache steht nicht mehr im Dienst
der Musik, sondern wird zu ihrer Ausgangsbasis; Töne und Klänge erweitern den
Text - und damit die Hauptfunktion der Wörter, nämlich das Erzählen.


Für die Inszenierung der beiden metamorphen Gipfeltreffen von Musik, Text und
Szene zeichnet Thierry Bruehl verantwortlich. Der Berliner Regisseur
französischer Herkunft kommt aus der Schule des großen Hans Neuenfels,
inszeniert seit Ende der 80er Jahre Schauspiel, in jüngerer Vergangenheit auch
Film, und ist seit mehreren Jahren von komponierenden Zeitgenossen als Partner
für Libretto und Regie begehrt. Das virtuose Spiel mit der Form und ihrer
Sinnlichkeit hat er unter anderem beim Stuttgarter Eclat-Festival für Neue Musik
in seiner Inszenierungen von "Brangg!" in Zusammenarbeit mit dem Komponisten
Michael Beil, und mit "Emily Dickinson" von Marton Illes auf schwindelerregende
Spitzen getrieben.

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