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Fanfara Kalashnikov@OST Klub

Fanfara Kalashnikov

Sa., 16. Feb. 2008 22:00 @ OST Klub , Wien

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Eintritt: VVK: € 8,- / AK: € 10,-

Informationen

Fanfara Kalashnikov (Rumänien)

Musik zum auf den Tischen Tanzen mit 240 Beats pro Minute

DJ Dirty Haris Pilton

Speed Brass aus Rumänien

Die Musiker von Fanfara Kalashnikov stammen aus Ia?i in der Region Moldau im Nordosten Rumäniens, an der Grenze zu Moldawien, einem Eldorado der Blasmusik. Die mit 320.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes ist als Künstlermetropole bekannt.

Saxophonist und Bandleader Preda Sommerfeld, Jahrgang 1956, entstammt einer berühmten Musikerfamilie. Vater Nicolai Bîzgã machte als Trompeter Karriere, Bruder Stelian verdient seine Brötchen als Akkordeonist in Spanien. Bruder Emil gilt als derzeit bester rumänischer Trompeter und steht in New York mit den Größen der internationalen Jazzszene auf der Bühne.

Die Musik von Fanfara Kalashnikov spiegelt die Nomadenkultur der Gypsies wider: Speed Brass, Polka, Jazz, Klezmer, Einflüsse aus Balkan und Orient sogen die Musiker mit ihrer Muttermilch auf. Im Alter von acht Jahren unternahmen sie ihre ersten musikalischen Gehversuche. Ihre Schule waren Dorf- und Familienfeste: Hochzeiten, Geburtstage und Namenstage.

Nach einem längeren Deutschland-Aufenthalt formte Preda Ende der 90er Jahre die talentiertesten Nachwuchsmusiker der Region zu Combos für gemeinsame Auftritte. In Valea Mare gründete er die Gypsy Group, in Pietri? Fanfara Dracula und in Ia?i Fanfara Kalashnikov. Das Repertoire der Musiker ähnelte jenem, mit dem Goran Bregovi? zu jener Zeit Welterfolge feierte. Als Preda ihm begegnete, hätte er ihn gern gefragt: „Goran, warum spielst Du unsere Musik?“
Schon zu Zeiten von Ceau?escus Diktatur (1965-1989) reiste Preda als Musiker durch Europa. Offiziell gab es die Roma im kommunistischen Rumänien nicht. Als Interpreten rumänischer Folklore waren sie geduldet, kulturelle Grenzgänge verpönt. Das Spielen eines türkischen Liedes kam einem Verrat an der nationalen Sache gleich.

Seit sieben Jahren sind Fanfara Kalashnikov als Highlight von Partys und Festivals in Europa unterwegs und haben nun in Deutschland Station gemacht. Ihr Name ist eine ironische Referenz an jene Ära, da Schlapphüte auf musikalische Darbietungen angesetzt wurden. Diese Zeiten sind vorbei, verschwunden sind die Gespenster der Vergangenheit aber nicht: Ceau?escus Hofdichter Corneliu Vadim Tudor sitzt seit Januar 2007 im Europäischen Parlament.

„Unsere Waffe ist die Musik“, wird Preda nicht müde zu betonen. Wenn Fanfara Kalashnikov ihre Zuhörer mit atemberaubenden 240 Beats pro Minute auf Tuba, Hörnern und Trompeten in Ekstase blasen, feiern sie nicht nur die Kultur ihrer Vorväter, sondern auch die Befreiung von 40 Jahren staatlich verordneter Unterdrückung. Wer würde da nicht auf den Tischen tanzen?

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