Le nozze di Figaro
Mo., 29. Jun. 2009 19:30 @ Landestheater Linz-Großes Haus , Linz
Informationen
»Le nozze di Figaro
Wolfgang Amadeus Mozart
Premiere: 14.02.2009
Spielstätte: Großes Haus
Dauer: 3 Std. 20 min.
Musikalische Leitung: Dennis Russell Davies /Marc Reibel
Inszenierung: Olivier Tambosi
Bühne und Kostüme: Frank Philipp Schlößmann
Chorleitung: Georg Leopold
Dramaturgie:Felix Losert
Wolfgang Amadeus Mozart
Le nozze di Figaro
Commedia per musica in quattro atti
Libretto von Lorenzo Da Ponte nach der Komödie La Folle Journée ou Le Mariage de Figaro (1778) von Beaumarchais
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Der Kammerdiener Figaro und Susanna, die Zofe der Gräfin, stehen unmittelbar vor der Hochzeit. Es fehlt nur noch die Zustimmung ihres Dienstherren, des Grafen Almaviva. Über ein kleines Problem muss Susanna ihrem Bräutigam leider die Augen öffnen: Der Graf stellt ihr heftig nach und macht seine Zustimmung zur Hochzeit von ihrem Entgegenkommen abhängig. Allerdings möchte der Graf nicht, dass viel Aufhebens um die Angelegenheit gemacht wird, hat er doch nach seiner eigenen Hochzeit mit der bürgerlichen Rosina – die Vorgeschichte erzählt Rossinis Il barbiere di Siviglia – großtuerisch auf das „Recht der ersten Nacht“ verzichtet. Figaro begreift die Zusammenhänge und nimmt den Kampf gegen den Grafen auf – mit einer Intrige. Der Graf soll eifersüchtig auf seine eigene Gattin gemacht und so von Susanna abgelenkt werden. Der Plan mag schlau sein, doch die Wirklichkeit kommt ihm in Gestalt eines Arztes, eines Notars, eines Musiklehrers, eines Gärtners und dessen Tochter immer wieder in die Quere. Vor allem aber setzt ihn Gouvernante Marcellina unter Druck. Sie will von Figaro eine geliehene Geldsumme zurückerhalten, andernfalls müsse er ein altes Heiratsversprechen ihr gegenüber einlösen. Was durch alle Ränke und Schachzüge noch nicht im Chaos versunken ist, bringt schließlich der pubertäre Cherubino mit seinem überströmenden Liebesbedürfnis durcheinander.
Die in Frankreich gerade wegen ihrer aufrührerischen Tendenz beliebte Komödie von Beaumarchais war in Wien verboten. Aber Kaiser Joseph II. ließ sich von dem Librettisten Da Ponte überzeugen, dass Opern grundsätzlich ganz und gar ungefährlich seien – mit dieser Finte brachte er Figaro 1786 auf die Bühne des Hoftheaters. Und so kam es, dass vor einem adligen Publikum in Anwesenheit des Kaisers am Ende einer „harmlosen“ Oper ein Graf seine bürgerliche Gattin vor den Bediensteten um Verzeihung bitten muss. Mozarts Charakterstudien, die über alles bis dato bekannte Opern-Maß differenziert erscheinen, und die Vielschichtigkeit seiner Musik tun ihr Übriges, um den Rahmen einer bloß komischen Oper zu sprengen. Seine klare Haltung zu den aufklärerisch-bürgerlichen Tendenzen des Textes ist da genauso deutlich zu hören wie seine Anteilnahme an Menschen, die aus der Erfahrung ihrer eigenen Fehler zu echtem Verzeihen fähig sind
Wolfgang Amadeus Mozart
Premiere: 14.02.2009
Spielstätte: Großes Haus
Dauer: 3 Std. 20 min.
Musikalische Leitung: Dennis Russell Davies /Marc Reibel
Inszenierung: Olivier Tambosi
Bühne und Kostüme: Frank Philipp Schlößmann
Chorleitung: Georg Leopold
Dramaturgie:Felix Losert
Wolfgang Amadeus Mozart
Le nozze di Figaro
Commedia per musica in quattro atti
Libretto von Lorenzo Da Ponte nach der Komödie La Folle Journée ou Le Mariage de Figaro (1778) von Beaumarchais
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Der Kammerdiener Figaro und Susanna, die Zofe der Gräfin, stehen unmittelbar vor der Hochzeit. Es fehlt nur noch die Zustimmung ihres Dienstherren, des Grafen Almaviva. Über ein kleines Problem muss Susanna ihrem Bräutigam leider die Augen öffnen: Der Graf stellt ihr heftig nach und macht seine Zustimmung zur Hochzeit von ihrem Entgegenkommen abhängig. Allerdings möchte der Graf nicht, dass viel Aufhebens um die Angelegenheit gemacht wird, hat er doch nach seiner eigenen Hochzeit mit der bürgerlichen Rosina – die Vorgeschichte erzählt Rossinis Il barbiere di Siviglia – großtuerisch auf das „Recht der ersten Nacht“ verzichtet. Figaro begreift die Zusammenhänge und nimmt den Kampf gegen den Grafen auf – mit einer Intrige. Der Graf soll eifersüchtig auf seine eigene Gattin gemacht und so von Susanna abgelenkt werden. Der Plan mag schlau sein, doch die Wirklichkeit kommt ihm in Gestalt eines Arztes, eines Notars, eines Musiklehrers, eines Gärtners und dessen Tochter immer wieder in die Quere. Vor allem aber setzt ihn Gouvernante Marcellina unter Druck. Sie will von Figaro eine geliehene Geldsumme zurückerhalten, andernfalls müsse er ein altes Heiratsversprechen ihr gegenüber einlösen. Was durch alle Ränke und Schachzüge noch nicht im Chaos versunken ist, bringt schließlich der pubertäre Cherubino mit seinem überströmenden Liebesbedürfnis durcheinander.
Die in Frankreich gerade wegen ihrer aufrührerischen Tendenz beliebte Komödie von Beaumarchais war in Wien verboten. Aber Kaiser Joseph II. ließ sich von dem Librettisten Da Ponte überzeugen, dass Opern grundsätzlich ganz und gar ungefährlich seien – mit dieser Finte brachte er Figaro 1786 auf die Bühne des Hoftheaters. Und so kam es, dass vor einem adligen Publikum in Anwesenheit des Kaisers am Ende einer „harmlosen“ Oper ein Graf seine bürgerliche Gattin vor den Bediensteten um Verzeihung bitten muss. Mozarts Charakterstudien, die über alles bis dato bekannte Opern-Maß differenziert erscheinen, und die Vielschichtigkeit seiner Musik tun ihr Übriges, um den Rahmen einer bloß komischen Oper zu sprengen. Seine klare Haltung zu den aufklärerisch-bürgerlichen Tendenzen des Textes ist da genauso deutlich zu hören wie seine Anteilnahme an Menschen, die aus der Erfahrung ihrer eigenen Fehler zu echtem Verzeihen fähig sind
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