. . .

New Faces, New Dances

Mi., 20. Jän. 2010 17:00 @ Republic-Cafe , Salzburg

Zur Webseite ...
Eintritt: AK: € 11,-

Informationen

Ceren Oran (Türkei): „SEAD. My Lovely Army” (Working title)
Renan Martins (Brasilien): “Movement Research” (Working title)
Shiran Eliaserov (Israel): „Personal Space“ (Working title)
Am 20. und 21. Jänner finden im republic die von SEAD in Kooperation mit der szene salzburg ins Leben gerufene Präsentationsplattform "New Faces New Dances" statt. An zwei Abenden werden drei Choreographien von Nachwuchstalenten des zeitgenössischen Tanzes präsentiert. Die türkische Choreographin Ceren Oran widmet sich in ihrem Stück militärischen Systemen und ihren hierarchischen Strukturen. In der Choreographie von Renan Martins (Brasilien) geht es um die Verbindung von Architektur, Raum und Körper. Im Mittelpunkt des Stücks der israelischen Choreographin Shiran Eliaserov stehen die eigene Identität und die Beziehung zu anderen Menschen.
Am 21.01. zeigt die SEAD Absolventin Vita Osojnik mit ihrer Company Dance Group Mana (Slovenien) ein äußerst expressives Tanzstück, angereichert mit Video und Musik, komponiert von ihrer Schwester Maja Osojnik-Schellander.
New Faces New Dances ist ein Impulsgeber für die junge internationale Tanzszene und eine Plattform für den Tanznachwuchs.

Ceren Oran (Türkei):
„SEAD. My Lovely Army” (Working title)
Das Stück beschäftigt sich mit militärischen Systemen und Strukturen. Es erzählt vom langsamen Wandel einer Gesellschaft, von individuellen Menschen hin zu einer Armee von Soldaten. Die hierarchische Struktur des Militärs - die Stellung von ranghohen Offizieren, die Befehle erteilen, die Situation derer, die Befehle nach oben ausführen und nach unten erteilen und die der untersten Ränge, die reine Befehlsempfänger sind - ist Ausgangspunkt für die Körper- und Bewegungsarbeit.


In der Erarbeitung des Stückes erforschst die Choreographin gemeinsam mit den TänzerInnen ein solches hierarchisches System: Die TänzerInnen sind dazu verpflichtet, den Anweisungen und Aufgabenstellungen der Choreographin Folge zu leisten, ohne nach dem warum und wieso zu fragen. Die Choreographin ist für die Sicherheit der Tänzer, die Energie der Gruppe und die Komposition an sich verantwortlich. Dabei nimmt die gesamte Gruppe wahr, wie dieser Prozess seine eigene Wertigkeit bekommt. Außerdem trägt der multikulturelle Aufbau der Gruppe und die Beziehung der TänzerInnen zu den unterschiedlichen Militärsystemen in ihren Heimatländern zum Entstehungsprozess des Stückes bei.
Im Dezember wird im SEAD eine Installation gezeigt, die mit Videos, Sound und einigen anderen Requisiten die dem Stück zugrunde liegenden Ideen aufgreift.
 
Renan Martins (Brasilien):
“Movement Research” (Working title)
Grundlage für das Projekt ist die Verknüpfung von Architektur und Tanz, geometrischen Figuren und Bewegungen. Warum werden wir von der uns umgebenden Umwelt so stark beeinflusst? Wie verändern sich Körper und Geist, wenn wir uns von einem Ort zu einem anderen bewegen? Wie können sich unsere Körper an andere mit komplett unterschiedlichem Bewegungsvokabular anpassen? Martins versteht Architektur auch im Sinne der Positionierung von Körpern und Gegenständen im Raum, Bewegungsmaterial und Bewegungen werden mit einem „geometrischen Blick“ erfasst. Das Spiel mit Wiederholungen und Raum ist Grundlage für das Stück. Ziel ist es, ein komplett abstraktes Stück zu entwickeln, in dem Bewegungen verschiedene Gefühle von Raum und Zeit vermitteln.  
Das Stück gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil geht es um die Erforschung des
Bewegungsvokabulars durch Improvisation. Im zweiten Teil arbeitet Martins gemeinsam mit einem Schauspieler an Text, Wiederholung und Raum. Die Inspiration für dieses Projekt kommt von Oscar Niemeyer, einem Brasilianischen Architekten, dessen Werke ein neues Gefühl von Raum und Zeit vermitteln. Charakteristisch für Niemeyers Bauwerke ist das Spiel mit unkonventionellen Mustern und Gegensätzen, geraden Linien und starken Kurven, Geräumigkeit und Ausgesetztheit, Substanz und leerem Raum.
 
Shiran Eliaserov (Israel):
„Personal Space“ (Working title)
Das Forschungsprojekt „Personal Space“ beschäftigt sich mit Identitäten in Relation zu ihrer Definition von Privatsphäre und persönlichem Raum. Die unterschiedlichen Bedeutungen dieses Konzepts sind Thema - von Fragen nach persönlichen Grenzen über Privatsphäre bis hin zu Intimität. Wir knüpfen Verbindungen zu anderen, schaffen unterschiedliche Beziehungen zu verschiedenen Personen, Orten, Bildern, unseren Träumen, Fantasien… Unsere emotionalen Bindungen tragen wir von einer Beziehung zur nächsten – verarbeiten sie neu und geben ihnen eine neue Bedeutung in unseren Köpfen und Körpern.
 Was passiert, wenn jemand in unseren persönlichen Raum eindringt? Welche Verbindungen gibt es zwischen unserem physischen persönlichen Raum und dem psychischen? Jeder von uns erlebt Beziehungen zu anderen auf seine/ihre eigene Art und Weise, wir alle leben mit verschiedenen Regelwerken, die uns von Kultur, Religion, Politik, finanziellem Status, Technologie usw. vorgegeben werden. Allein unsere Körper sind unser eigenes Territorium, über das wir verfügen können.



In „Personal space“ werden Körper in unterschiedlichen Anordnungen und begrenzten Räumen positioniert. Die TänzerInnen werden so mit unterschiedlichen Konzepten von persönlichem Raum konfrontiert und dazu angeregt, ihren eigenen persönlichen Raum zu definieren. „Personal space“ ist außerdem ein Versuch, Unterbewusstes an die Oberfläche holen, Schichten abzuziehen, Schutzmauern zu durchbrechen, die wir aufbauen um unseren persönlichen Raum zu verteidigen. Wie fühlt es sich an, verletzlich zu sein, angreifbar und ausgesetzt?

  • Keine Einträge vorhanden!

Meetpoint

    Keine Einträge vorhanden!

Routenplaner