The End Men (us) + Ash my Love @kv roeda
Sa., 14. Okt. 2017 07:00 @ KV Röda , Steyr
Informationen
THE END MEN: Kurz vorm Donnerwetter
Über ihren Köpfen hängt der Blues, darunter liegen derbe Riffs des Rock'n'Rolls: The End Men spielen richtige handgemachte Musik. Solche, die nicht an Gefallsucht erstickt, sondern mangels Alternativen Mut zur Hässlichkeit zeigt. Und zwar jener Hässlichkeit, die manche Musik erst so richtig schön macht. Rock 'n' Roll zum Beispiel. Also die Vertreter jener Gattung, die das Dreckige hochhalten und dessen Qualität pflegen. Nichtsnutzige Weisheiten wälzen sich wie die Sau im Dreck, um anschließend durch patinierte Rock-'n'-Roll-Mikrofone mit ramponierten Stimmbändern nichtsnutzige Weisheiten über das Sauleben loszuwerden. Das Schlagzeug von Livia Ranalli schlägt stur einen Rhythmus, aus der Stromgitarre reißt Matthew Hendershot dazu Riffs, die kein Tageslicht je gesehen haben. Sein Gesang muss sich gefallen lassen, mit jenem des Tom Waits verglichen zu werden, musikalisch lässt sich diese Nähe ebenfalls nicht leugnen. Unterstützt wird diese Urformation der Band von Matthew Elia an diversen Tröten. Derart aufgestellt fahren The End Men den Karren genüsslich gegen die Wand. Der Blues hängt dabei über ihnen wie eine Gewitterwolke kurz vor dem Donnerwetter. (Karl Fluch)
ASH MY LOVE – MONEY
Diese Energie! Kaum zu glauben, dass es sich bei ASH MY LOVE nur um ein Duo handelt. Andreas Dauböck (Drums, Gitarre, Gesang) und Ursula Winterauer (Bass, Gesang) dienen als gutes Beispiel für den alten Rock’n’Roll Grundsatz: Weniger ist mehr vorne. Reduktion und Konzentration sind schließlich die obersten Tugenden für gutes Songwriting. Das Duo liefert damit einen dreckigen Gegenentwurf zur barocken Überfülle der digitalen Auto-Tune-Pop-Gegenwart.
Das, was man an dieser Band wirklich zu lieben lernt, ist die Konsequenz, mit der sie, ohne wirklich nach links oder rechts zu blicken, das eigene Ding durchzieht. Sie verzichten ganz bewusst auf allen unnötigen ausschmückenden Firlefanz und verweigern sich fast schon in radikaler Weise aller Radiokonformität. Mainstream? Der Mainstream scheint genau immer dort zu sein, wo das Zweiergespann Ash My Love eben nicht ist. Es regiert eine vom Punk beseelte Direktheit, das erfrischend Ungehobelte, diese in einen wunderbar räudigen und entrümpelten Gesamtsound übersetzte schweißtreibende Schwüle, die in den amerikanischen Südstaaten oftmals vorherrscht.
Das musikalische Prinzip des Wiener Zweiergespanns offenbart sich als ein recht einfaches. Gitarre, Bass, Schlagzeug, eine richtig schön dreckiger, wie übersteuerter Klang und ein Songwriting, das wohl in weitester Distanz zu dem läuft, was man so als musikalisch progressiv bezeichnen würde. Es kommt viel Stimmung und Atmosphäre auf, es setzen sich von der ersten Sekunde an unweigerlich sofort Roadmovie-artige Bilder von endlosen sumpfigen Landschaften in Kopf fest. Eine Reaktion, die sich in so authentischer Weise üblicherweise nicht allzu oft einstellt.
- Keine Einträge vorhanden!