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Vögel Die Erde Essen (D)@P.P.C.

Vögel Die Erde Essen (D)

Di., 10. Jän. 2017 19:30 @ P.P.C. , Graz

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VÖGEL DIE ERDE ESSEN
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Nach einem Konzert von VÖGEL DIE ERDE ESSEN kam mal jemand aus dem Publikum zur Band und erzählte, er hätte gerade das Gefühl gehabt, einen brennenden Zug an sich vorbeifahren zu sehen. So ist natürlich auch “Besuch von innen”, das offizielle Debütalbum der drei Berliner, ein ziemlicher Brecher. Ein Brecher, auf dem Moritz Bossmann (u.a. Gitarrist bei Die Tentakel von Delphi um Käptn Peng), Jan Preissler (auch beim Berliner/Wiener Ambient-Duo waelder aktiv) und Oli Friedrich (Schlagzeug u.a. bei Georg auf Lieder) auf neun Stücken ihrer Vorliebe für Chaos und apokalyptischen Humor freien Lauf lassen.

“Besuch von innen” erinnert irgendwie an einen Science-Fiction-Film aus den 50ern, die kantigen Punkparts könnten die Neuvertonung eines Ed Wood Films sein, während die ausufernden Krautrockpassagen eher eine Film-Noir-Ästhetik haben.
Nicht stumpf, sondern als wilde Party kommt das Jüngste Gericht daher. Denn wenn die drei Berliner ganze Welten in sich zusammenkrachen lassen, bauen sie aus den Trümmerteilen umgehend etwas Neues, fremdartig Schönes auf. Egal ob Alien-Invasion, Erweckung der Toten, Apokalypse oder Furcht vor Überwachung - Menschheitsbedrohungen bilden lediglich den Ausgangspunkt, von dem aus die Vögel ihren irrwitzigen Trip ins Unterbewusste starten. Was sich dort abspielt, ist das eigentliche Interesse der Band. So heißt es dann auch treffend in einem Song: „Das Ende ist immer nur ein Schein - bares Ende!“

Vögel die Erde essen haben Punk, Noise Rock, R´n´b, Krautrock und Black Metal in ihren Sound einfließen lassen, der auf Konzerten und im Studio von der minimalistischen Besetzung Bass, Gitarre, Schlagzeug und drei Stimmen getragen wird. Mit energetisch maximalem Ertrag, weshalb auch “Besuch von innen” bis auf den Gesang live eingespielt wurde. Jens Güttes (u.a. Techniker bei Ja, Panik, Hans Unstern und Käptn Peng) hat bei den Aufnahmen geholfen, den von der Band gewünschten Spagat zwischen möglichst ausgefuchsten Gesangsmelodien bei gleichzeitiger Freiheit für Improvisationen hinzubekommen.

Natürlich darf so eine Platte dann auch nicht ganz “normal” eingeläutet werden. Der Song “Picknick am Abgrund” klatscht dem Hörer wie eine eiskalte Welle ins Gesicht, man erwacht auf dem Rücken eines Pferdes, das mit Schaum vorm Mund am Durchgehen ist. Einmal Schocktherapie, gleich zu Beginn. Bei „Radioaktivität“ dann das außerirdische Invasions-Szenario, aber mit einer gewissen Gangsterattitüde und R´n´B-mäßigem Mitsing-Refrain. Hier funkelt ganz klar die bandinterne Vorstellung durch, dass die Angst vor dem Menschheitsende immer auch etwas Komisches hat.

„Fahrstuhl nach unten“ ist das längste Stück des Albums. Hier erleben wir die Band bei einer längeren Kollektivimprovisation, die immer weiter in die Tiefe zu führen scheint. Wie ein bizarrer Ort ohne Rhythmus. Dann kommt man näher an die Grenze des Wachwerdens, da sind schon Bilder durch die halboffenen Augenlider. Und dann... Bämm! Wir kennen das bereits. Anders der Track „Lass Rauschen“, eine Vertonung der Volksweise „Lass Rauschen, Lieb, lass Rauschen“ aus der Liedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“. Hier loten die Musiker, die alle klar im Punk verwurzelt sind, das romantische Potential ihrer Musik aus. Spannend zu sehen, was für eine starke Sehnsucht, Haltlosigkeit und Unschuld in dieser Musik liegt.

Bei „Die Landfahrt“ treffen hypnotische Gesangsmelodien auf einen maschinenhaften Rhythmus, der auf einer Bratpfanne getrommelt wird. Die treibende Musik entwickelt sich allerdings zu einem für Vögel-Verhältnisse melancholischen offenen Ende.
Gerade wenn man dachte, die Band auf eine musikalische Richtung festlegen zu können, schlagen sie doch wieder einen Haken. Die Überraschung ist Teil des Prinzips. Eben wie bei einem brennenden Zug, der plötzlich von irgendwo her um die Ecke rauscht.
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