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Mit Punk ist es so eine Sache. Eines von dessen Prinzipien besteht bekanntlich darin, dass man als Band entweder zum "Ausverkauf" strebt - mit dem Nebenresultat, dass die Alten sich abwenden und die freien Plätze von den Neuen eingenommen werden. Oder dass man als Band den "Ausverkauf" vermeidet - und schön weiter vor den Freunden spielt (Familienfeier-Prinzip). Viele Bands erleben den ersten Fall - "das Problem" - dabei sowieso nie. Aber was ist mit jenen, deren Musik nun einmal zu viele interessiert? Was ist in diesem Fall zu tun? Oder auch: soll das nicht eigentlich so?


RHONDA

Handclaps, OooHoo-Refrains, eine Orgel, ölig wie ein Bohrloch und eine
Sängerin, deren kratzige Soul-Stimme an Deinen Hüften reibt: RHONDA
machen kein Geheimnis daraus, was sie mit dir anstellen wollen: Sie wollen Dich
tanzen sehen. Lange. Und nicht im Schmuseschritt!
Kaum ein Jahr ist es her, dass sich dieses Hamburger Quintett
zusammen getan hat, und schon dreht sich die erste Single mit ihrem Namen.
Denn da war kein vorsichtiges Rantasten an einen Sound, kein stummes
Brüten im Proberaum. Das war eher eine stilistische Punktlandung, eine
musikalische Eruption. Die zwei Songs der Single genügen und es ist klar: RHONDA sind
eine Macht. Da sind: alter Soul (ohne Staub), bissige Gitarren (mit einem
Sinn für Melodien), vor allem aber ist da diese Stimme. Die hat mehr
Seele als der Ohlsdorfer Friedhof und genug Schmelz für eine dieser indischen
Dentalfabriken.
Der Blitzstart ist kein Zufall. Drei Fünftel von RHONDA haben in den
vergangenen Jahren bei den Trashmonkeys gespielt, einer der
erfolgreichsten deutschen Indiebands, und Sängerin Milo hat ihre grandiose Stimme im
grobkörnigen Lärm einer Punkband geschmirgelt.
Ein Duzend Konzerte haben RHONDA bislang gespielt, und schon wird einem
dieser warme, runde Name von allen Seiten zugeraunt. Diese Band will von
mehr Leuten gehört werden. Sollte sie auch. Wird sie auch.